Im "Hallo Hummel!"-Projekt wurden Konzepte und Materialien zur vorübergehenden Betreuung eines Hummelvolkes im Unterricht erstellt. Dieses Video kann den Schülerinnen und Schülern bzw. der Lehrkraft als Anleitung zum Ansiedeln einer Nest suchenden Jungkönigin im Frühjahr dienen.
Das Ansiedeln einer Hummelkönigin in einer Nisthilfe
Kommt eine Hummelkönigin aus ihrem Winterquartier heraus, geht sie auf Nestsuche. Dabei bevorzugt sie Orte, auf die bestimmte ökologische Faktoren zutreffen: ein schattiger, trockener, dunkler Ort, an dem Nistmaterialien wie z.B. Tierhaar und Moos vorhanden sind. Dies kann z.B. ein künstliche Nisthilfe oder ein verlassenes Mäusenest sein. Außerdem sollten sich Blütenpflanzen in der Nähe befinden. Stellt man eine Hummelnisthilfe auf, sollten um den Eingang Moos oder Steine drapiert werden, zwischen denen eine Hummel auch den Eingang eines Mäusenestes vermuten würde.
Aktive Ansiedlung einer Königin
Dennoch werden Hummelhäuser oftmals nicht von alleine besiedelt. Wir können den Königinnen helfen das Haus zu finden, indem wir sie direkt in den Eingang hineinsetzen. Nestsuchende Königinnen erkennt man daran, dass sie auf der Suche nach einem Erdloch im Zickzack dicht am Boden fliegen. Die Königin wird in möglichst geringer Entfernung zum Hummelhaus eingefangen. Dabei können simulierte „Eingänge“ in der Nähe des Hummelhauses helfen: Mit einem Besenstiel o.ä. wird ein ca. 40 cm tiefes Loch schräg in den Boden gedrückt. Um das Loch wird Moos zur Betonung gelegt. Krabbelt eine suchende Königin in einen der simulierten Eingänge oder in eine andere Vertiefung, wird die Einsetzhilfe mit herausgezogenem Kolben darübergestülpt. Sobald die Hummel hineingekrabbelt ist wird die Einsetzhilfe mit einem Stück Moos verschlossen.
Die Königin wird sofort zum Hummelhaus gebracht. Dort wird das Moos entfernt, der Kolben vor das Eingangsloch gehalten und nach vorn gedrückt, sodass die Königin in das Hummelhaus hinein geschoben wird. Anschließend wird der Kolben weitere 30 Sekunden dicht an die Nestöffnung gedrückt, sodass kein Licht hinein fällt. Anschließend wir ein Stück Moos für ca. 3 Minuten in die Nestöffnung gesteckt, um das Eindringen von Licht zu verhindern. Würde Licht einfallen, würde die Königin sofort wieder herauslaufen, ohne sich das Nest anzuschauen. Nach dem Entfernen des Mooses gilt es den Nesteingang genau zu beobachten. Bleibt die Königin mind. die nächsten 5 Minuten im Hummelhaus und orientiert sie sich beim Verlassen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie das Hummelhaus annimmt.
Ob eine Besiedlung erfolgreich war, kann man mit der Mehlprobe herausfinden. Hierzu wird am Tag nach dem Ansiedlungsversuch etwas Mehl in das Eingangsloch gestreut und glattgestrichen. Kehrt eine Königin zurück, kannst du das an ihren Fußspuren im Mehl erkennen.